Biologie
am Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium
Ziele und Schwerpunkte im Fach Biologie
1. Ziele
- Themenkoordinierung in den Doppeljahrgangsstufen
- Förderung fachspezifischer und fachübergreifender Kompetenzen
- Vergleichsarbeiten in den Jahrgangsstufen 7 und 9
- Vorbereitungen auf MSA-Prüfungen und Abiturprüfungen im Fach Biologie
- Systematische Verankerung von fachübergreifendem und fächerverbindendem Unterricht
- Nutzung von besonderen Lernerfahrungen an außerschulischen Lernorten
- Suchtprävention und Fragen rund um das Thema Pubertät
- zweckmäßige Einsetzung von aktuellen Lehr-und Lernmaterialien
- Beachtung der Heterogenität einer Lerngruppe
- Nutzung der Instrumente des individuellen Lernens im Unteerricht
- Lernlogbuch in der Klassenstufe 7
- Förderung der Lesekompetenz (Drei-Schritt-Lesetechnik)
- Anwendung von Arbeitstechniken (Diagramm- und Tabellenauswertung)
- Verwendung von Operatoren in allen Phasen des Unterrichts
- Umsetzung eines fachsprachsensiblen Unterrichts
- Förderung eines handlungsorientierten Unterrichts (Experimente, Untersuchungen, Modelle)
- Entwicklung der Medienkompetenz
2. Schwerpunkte
1. Methodische Kompetenzen im Bereich Erkenntnisgewinn:
Gewinnung experimenteller Erkenntnisse in allen Jahrgangsstufen, Problemorientierter Unterricht (naturwissenschaftlicher Erkenntnisweg: Hypothesen, deren Verifikation und Bewertung), Angebote des Vertiefens, Übens, des Defizitausgleichs und der Interessenförderung durch binnendifferenzierenden Unterricht in der SEK I und SEK II, Arbeiten mit Modellen, Anwendung von Arbeitstechniken und Nutzung mathematischer Verfahren
2. Kompetenzen im kooperativen, aber auch selbstständigen Arbeiten:
Praktizieren und Vervollkommnen der Partner- und Gruppenarbeit in der SEK I, Selbst- und Partnereinschätzung zur Förderung des Verantwortungsbewusstseins der SchülerInnen für ihre Lernerfolge, schrittweise Steigerung des Aufgabenniveaus bis hin zu komplexen Aufgaben, Aufgabenformulierung unter Verwendung von Operatoren, Formulierung von halboffenen und offenen Aufgabenstellungen, angemessene Integration der Anforderungsbereiche I (30-40%), II (50-60 %) und III (10-20%) in mündlichen und schriftlichen Kontrollen, Trennung von Aufgaben- und Materialteil (Klausurähnlichkeit), zunehmende Bewertung der sprachlichen Qualität und Form in schriftlichen Arbeiten, Herausarbeitung und Anwendung unterschiedlicher Präsentationsformen
3. Organisatorische Ebene des Fachbereichs:
Fachinternes Curriculum für die SEK I (Gültigkeit ab September 2017), Methodencurriculum (jahrgangsgebunden, enthält systematisch aufbauend die notwendigen Kompetenzen zur Erkenntnisgewinnung, Kommunikation, Bewertung, Arbeitsmethoden, Aufgabenlösekompetenz und Lernkompetenz), gemeinsame Planung von Unterrichtssequenzen in einzelnen Jahrgangsstufen, Vergleichsarbeiten zur Überprüfung der fachspezifischen und fachübergreifenden Kompetenzen in den Jahrgangsstufen 7 und 9
Systematische Verankerung von fachübergreifendem und fächerverbindendem Unterricht
Projektthema | Kl. | Verantwortliche |
Mikroskopier-Führerschein | 7 | FachlehrerInnen |
Rauchst du noch oder lebst du schon? | 7 | FachlehrerInnen; KARUNA |
Volle Pulle leben auch ohne Alkohol | 8 | FachlehrerInnen; KARUNA |
Was kann ein Mensch (er)tragen (Hebelprojekt) | 8 | NAWI-FachlehrerInnen |
Tauchen – einen neuen Lebensraum erforschen | 8 | NAWI-FachlehrerInnen |
Schüler retten Schüler | 8 | FachlehrerInnen |
„Gesunde Lebensführung“ | 9 | NAWI-FachlehrerInnen |
„Einsatz@Leben komm“ (Spielsucht) | 9 | FachlehrerInnen; KARUNA |
Drogen: Cannabis | 10 | FachlehrerInnen, KARUNA |
Suchtprävention und Fragen rund um das Thema Pubertät
Kl. | Themenbezug | Suchtprävention |
6 | Ernährung und Verdauung | Essstörungen |
8 | Atmungssystem | Rauchen |
8 | Stoffwechsel des Menschen | Essstörungen (Diäten) |
8 | Süchte und legale Drogen | Alkohol (Leber als Entgiftungsorgan),
Nikotin ( Rauchstraße im Körper) |
9 | Abwehr von Infektionskrankheiten – vielseitig und variabel
Nervensystem und Gehirn Sinneswahrnehmung |
Medikamentenmissbrauch
Drogen: Wirkung und Abhängigkeiten Alkohol: Wirkung und Abhängigkeiten |
10 | Entwicklung von der Befruchtung bis zum Tod | Risiken in der Schwangerschaft: u. a. Wirkungen von Drogen und Medikamenten in verschiedenen Entwicklungsstadien des Embryos/Fetus |
Q1 | Sinneswahrnehmung | Synapsengifte und Suchtmechanismen |
Pupertät-Konflikte-Sexualberatungsstelle
Kl. | Themenbezug | Schwerpunkte |
7 | Pubertät | „Pupertät – ich verändere mich“ |
7 | Liebe und Partnerschaft | Sexualität und sexuelle Orientierung (Sexualberatungsstelle und Ganztagsbetrieb der Schule) |
9 | HIV-Überforderung des Abwehrsystems | Verlauf der Infektionskrankheit und Prophylaxe |
10 | Sexualität „Fortpflanzung und Entwicklung“ | Lernzirkel: hormonelle Veränderungen, Befruchtung und Entwicklungsprozesse bis zur Geburt, Methoden der Verhütung, Abbruch – letzter Ausweg? |
Nutzung der besonderen Lernerfahrungen an außerschulischen Lernorten
– Sicherung des Anwendungsbezugs und der Anschlussfähigkeit der Lehr- und Lerngegenstände
– Möglichkeit zur Durchführung von Wandertagen/Exkursionstagen und einzelnen Unterrichtsstunden
Vorschläge für einen biologischen Wandertag/Exkursionstag/Unterrichtsgang
Kl. | Themenbezug | Lernort |
5 | Wirbeltiere und Wirbellose | Aquarium |
6 + 7 | Mein Körper verändert sich | Ganztagsbetrieb + Ärztinnen-Sprechstunde |
7 | Anpassung an den Lebensraum Wüste | Tierpark |
7 | Untersuchung biotischer und abiotischer Umweltfaktoren (Geländepraktikum) | u.a. Schulhof und Umgebung |
8 | Gesundheit: Blut | Schülerlabor – Berlin Buch |
10 | Evolution – Fossilien (Workshop)
Evolutionstrends bei Primaten, Stammesentwicklung: Arten verändern sich |
Naturkundemuseum
Tierpark Berlin oder Zoologischer Garten |
Laborpraktikum und Praktikum in der SEK II (Pflichtveranstaltung für LeistungskursschülerInnen)
SEK II | Thema | Lernort |
Q 1 | Dendriten, Neuronen, Synapsen in Aktion | Schülerlabor – Berlin Buch |
Q 2 | Angepasstheit von Arten an Umweltfaktoren, Tiergeografische Regeln, Ökosystem Regenwald im Alfred-Brehm-Haus | Tierpark Berlin |
Q 3 | Genetischer Fingerabdruck, DNA-Isolierung, PCR – Mundschleimhautzellen | Schülerlabor – Berlin Buch |
Q 4 | Evolutionstrends bei den Primaten, Schildkröten – Überlebensstrategie in der Sackgasse | Tierpark bzw. Zoo Berlin |
Überblick zur Themenkoordinierung in den Doppeljahrgangsstufen
Doppeljahrgangsstufe 7/8
Pflichtbereich Kl. 7
Jahrgangsstufe 7: zwei Wochenstunden im Klassenverband
3.1 Die Zelle – kleinste Funktionseinheit des Lebendigen 3.2 Lebensräume und ihre Bewohner – vielfältige Wechselwirkungen 3.4 Sexualität „Pupertät – ich verändere mich“ „Sexualität und sexuelle Orientierung“ |
Pflichtbereich Kl. 8
Jahrgangsstufe 8: eine Wochenstunde im Teilungsunterricht
3.3 Stoffwechsel des Menschen |
Doppeljahrgangsstufe 9/10
Pflichtbereich Kl. 9
Jahrgangsstufe 9: zwei Wochenstunden im Klassenverband
3.5 Gesundheit – Krankheit „Abwehr von Infektionskrankheiten – vielseitig und variabel“ 3.6 Bau und Funktion des Nervensystems – Sinneswahrnehmung – Nervensystem und Gehirn – Süchte – legale Drogen |
Pflichtbereich Kl. 10
Jahrgangsstufe 10: zwei Wochenstunden im Klassenverband
3.7 Genetik 3.4 Sexualität – „Fortpflanzung und Entwicklung“ 3.8 Evolution |
Sekundarstufe II (Qualifikationsstufen)
Qualifikationsstufen
gk- bi: drei Wochenstunden im Kursverband
LK- BI: fünf Wochenstunden im Kursverband
BI-1/bi-1: Physiologische Grundlagen ausgewählter Lebensprozesse BI-2/bi-2: Ökologie und Nachhaltigkeit BI-3/bi-3: Grundlagen und Anwendungsfelder der Genetik BI-4/bi-4: Evolution und Zukunftsfragen |
Experimentelle Untersuchungen im Fach Biologie
1. Jahrgangsstufen 7-10
Jahrgangsstufe 7
Experimente/Untersuchungen | Umsetzungsmöglichkeiten |
Modellbau der Zelle
Mikroskopie von Zellpräparaten Herstellung und Zeichnung von mikroskopischen Präparaten Pflanzen- und Tierbestimmung Anlegen einer Pflanzensammlung Tierbeobachtung Geländepraktikum Modell Chloroplast Umgang mit Kondomen am Modell |
AB Zellmodell
verschiedene Dauerpräparate Wasserpest, Zwiebelhaut, Mundschleimhaut sowie verschiedene Dauerpräparate Geländepraktikum, Teichwasseruntersuchung (Einzeller) Fünf Laubblätter (Laubblattherbar) Anpassung an den Lebensraum Wüste (Tierpark), Teichwasseruntersuchung (Einzeller) Geländepraktikum (Stationsarbeit) Stoffwechselprozess (Fotosynthese), Umgang mit Kondomen am Modell |
Jahrgangsstufe 8
Experimente/Untersuchungen | Umsetzungsmöglichkeiten |
Nährstoffnachweise (KH, Fett, Eiweiß)
Funktion der Atmungsorgane Herz-Kreislaufpraktikum Modellbildung Herz oder Lunge |
AB „Stärkenachweis“; AB Satzbaukasten „Protokoll“
Untersuchung der Atembewegung Messung von Puls, Blutdruck, Atemfrequenz unter verschiedenen Bedingungen (Ruhe, Sport) |
Jahrgangsstufe 9
Experimente/Untersuchungen | Umsetzungsmöglichkeiten |
Auswertung statistischer Untersuchungen zu Infektionskrankheiten | AB Diagrammauswertung „Satzbaukasten“ AB Fieberkurven verschiedener Infektionskrankheiten,Tabellenauswertungen |
Experimente zu den Leistungen des Sinnesorgans | Stationsarbeit „Auge“ |
Mikroskopie von Nervenzellen (Dauerpräparat) | Mikroskopie von Nervenzellen (Dauerpräparat) |
Arbeit mit Modellen | Modell: Nervenzelle Modell: Synapse |
Jahrgangsstufe 10
Experimente/Untersuchungen | Umsetzungsmöglichkeiten |
Arbeiten mit Chromosomenmodellen
Auswertung von Karyogrammen Aufstellen und Analysieren von Stammbäumen Vergleich von Fossilien Vergleich von Homonidenschädeln |
Modellbau: Chromosomen
AB Karyogramme AB Stammbäume Fossilientabletts Modelle: Schädel |
Prüfungen im Fach Biologie
MSA- Prüfung
– MSA-Prüfung besteht aus zwei Teilen: Präsentation und Prüfungsgespräch
– Prüfung findet i. d. R. als Gruppenprüfung (zwei bis vier Prüflingen) statt
– Einzelprüfung nur auf Antrag möglich
– Prüfungsnoten werden vom Fachausschuss festgelegt und den Prüflingen unmittelbar nach der Prüfung mitgeteilt
Prüfungsdauer
Prüfung | Präsentationszeit | Gesprächszeit | Prüfungszeit |
Einzelprüfung | 10 min. | 5 min. | 15 min. |
Gruppenprüfung
(2 Schüler) |
6-7 min.
pro Schüler |
3-4 min.
pro Schüler |
20 min. |
Gruppenprüfung
(3 Schüler) |
6-7 min.
pro Schüler |
3-4 min.
pro Schüler |
30 min. |
Themenwahl
– Themenwahl bezieht sich auf Fähigkeiten und Fertigkeiten, die am Ende der SEK I erreicht sein müssen
– Beschäftigungszeit mit der Thematik: mindestens sechs Wochen lang während der Jahrgangsstufe 10
– Beschäftigungsform: als Fach- oder Projektarbeit, einer Leistungsmappe (Portfolio) u. a.
Beratungsgespräche
– Prüfungsgruppen werden von einer fachlich zuständigen Lehrkraft beraten und unterstützt
– zwei Beratungsgespräche werden i. d. R. durchgeführt
– Beratungsergebnisse werden in einem Kurzprotokoll (vorgelegte Materialien, Probleme, diskutierte Fragen und Hinweise) notiert
Spannende Themen in den MSA -Prüfungen
Themenübersicht |
Wirkung von Acetylcholin auf die Muskelarbeit |
Dopamin – wenn das Glück zum Verhängnis wird |
Inwieweit beeinflusst die Umwelt unsere Träume |
Eineiige zwillinge – optisch scheinen sie gleich zu sein, doch trifft das auch auf das Verhalten zu? |
Probleme mit dem Chromosom 21 |
Blutdoping, Ende einer Karriere |
Cannabis- eine fast legale Droge |
Organspende – Kind als Ersatzteillager |
Sind Träume Schäume? |
PID – ein ethisches Dilemma? |
Vegane Ernährung- macht es dich kaputt oder gesund? |
Botox – Gift oder Wundermittel? |
Schriftliches Abitur
Zentralabitur ab 2019
Kriterien
Aufgabenvorschläge, Anzahl der Teilaufgaben Semesterzuordnung der Aufgaben
Aufgabenauswahl durch Lehrer Anzahl der Aufgabenvorschläge für die Schüler Aufgabenabwahl durch Schüler |
ab 2019
4 Aufgaben aus je 4-5 Teilaufgaben A 1 Physiologie keine Aufgabenabwahl 4 2 |
Anzahl der zu lösenden Aufgaben | 2 |
vorgeschrieben Lösung von Aufgaben entsprechend der Semesterzuordnung | eine Aufgabe aus A1 oder A2
eine Aufgabe aus B oder C |
mögliche Kombinationen | bei Abwahl von A1 und C durch den Schüler bleibt nur noch A2 und B |
Einlesezeit und Auswahlzeit | 30 min |
Bearbeitungszeit für 2 Aufagebn | LK 240 Minuten
gk 180 Minuten |
Mündliches Abitur (4. Prüfungsfach)
Die mündliche Prüfung wird als Einzelprüfung durchgeführt und dauert in der Regel 20 Minuten. Dem Prüfling wird eine Vorbereitungszeit von ca. 20 Minuten unter Aufsicht gewährt. In der Prüfung werden zwei Aufgaben aus zwei Kurshalbjahren gestellt. Eine Aufgabe stammt aus dem Sachgebiet des 4. Kurshalbjahres und die andere Aufgabe wird aus dem Sachgebiet eines anderen vom Prüfling benannten Kurshalbjahres entnommen.
Präsentationsprüfung (neu ab 2013: schriftliche Arbeit + Präsentation + Prüfungsgespräch)
Die Präsentationsprüfung umfasst eine schriftliche Ausarbeitung von ca. 5 maschinenschriftlichen Seiten. Es sollen die Motive für die Themenwahl sowie die planerische Überlegungen zum Arbeitsprozess und die angestrebten Ergebnisse dargestellt werden. Es sollen auch fachliche und/oder methodische Überlegungen und Zusammenhänge zum Ausdruck kommen, die in der Präsentation nicht oder nur am Rande thematisiert werden.
Bewertung: Präsentation und Gespräch = 2:1 (gemeinsame Note)
Endnote: gemeinsame Note und schriftliche Arbeit = 3:1